Am 16. April 2020 ist Bgm.a.D. OStR Prof. Dr. Josef Grubner verstorben. Er war von 1975 bis 2000 Mitglied des Gemeinderates, in diesem Zeitraum von 1980 – 1990 Vizebürgermeister und von 1990 bis 1995 Bürgermeister.
In dieser Zeit hat er sich auf kommunaler Ebene intensiv politisch engagiert. Bereits als Mitglied des Gemeinderates, Obmann der ÖAAB-Gemeindegruppe (1976 bis 1992) und Gemeindeparteiobmann (1986 bis 1996) hat er eine Reihe von Aktivitäten initiiert, die noch heute selbstverständlicher Bestandteil des Gemeindelebens sind.
Dazu zählen etwa die Einführung der Maibaumverlosung, der Muttertagsfeiern, des Marktfestes, des Fitmarsches sowie die Gründung der Jungen ÖVP und des Seniorenbundes in der Marktgemeinde Markersdorf-Haindorf.
Ein besonderes Anliegen im Rahmen seiner beruflichen und politischen Tätigkeit waren Dr. Josef Grubner Erziehung, Bildung und Familien.
So brachte er sein Wissen und seine Kompetenzen im Familienverband der Diözese St.Pölten ein, dessen Vorsitzender er ab 1997 war.
Er war im Jahr 1983 der erste „Familienreferent“ der NÖ Landesregierung, von 1983 bis 1986 Geschäftsführer und 2005 Vizepräsident der Interessenvertretung der NÖ Familien.
Dr. Josef Grubner war in den Jahren 1978 bis 1986 gemeinsam mit LAbg. a. D. Erich Fidesser Wegbereiter bei der Gründung des NÖ Hilfswerks in der Region St. Pölten.
Im Jahr 1978 hat er für die Jugend in Markersdorf die Pfadfindergruppe Markersdorf St. Martin gegründet und als Obmann mehr als ein Jahrzehnt begleitet. Darüber hinaus hat er an der Gründung der Musikschule Prinzersdorf/Markersdorf mitgewirkt.
Als Bürgermeister hat Dr. Grubner seine zahlreichen Aktivitäten auf kommunaler Ebene fortgesetzt. Von großer Bedeutung waren die Verkabelungs-, Kanal- und Gasverlegungsarbeiten, die Ansiedelung eines Arztes und eines Zahnarztes in Markersdorf. Während seiner Amtszeit als Bürgermeister hat er sich stets bemüht, Wohnräumlichkeiten für junge Familien zu schaffen, deshalb entstand auf seine Initiative die Gestaltung und Erbauung des Wohnparks-Ost (Reihenhaus- und Wohnungsanlage) in Markersdorf.
Sein Engagement galt aber nicht nur den jungen Familien, sondern selbstverständlich auch den Jungen und Jüngsten der Gemeinde. So war er maßgeblich an den Planungen zum Zubau der Volksschule und Neubau des Turnsaales sowie des viergruppigen Kindergartens beteiligt.
Um Meilensteine der Geschichte von Markersdorf-Haindorf festzuhalten wurde im Jahr 1992 auf seine Initiative das Heimatbuch der Marktgemeinde MarkersdorfHaindorf herausgegeben. Dies fand in den „Gesprächen mit Zeitzeugen“, die er geführt hat und die als Buch herausgegeben wurden, seine Fortsetzung.
Ein besonderes Anliegen war Dr. Grubner auch die Pfarre Markersdorf. Als Mitglied des Pfarrgemeinde- und des Pfarrkirchenrates gestaltete er mehr als dreißig Jahre das Pfarrleben mit - zuletzt als stellvertretender Obmann des Pfarrgemeinderates. In Markersdorf war er auch an der Gründung des katholischen Bildungswerkes beteiligt und über 10 Jahre dessen Leiter. Ab 2006 war Dr. Grubner Obmann des Kirchenrenovierungskomitees und zuvor auch Initiator und Obmann des Orgelneubaukomitees. Bis zu seiner schweren Erkrankung gehörte das sonntägliche Orgelspiel in der Heimatkirche Markersdorf St. Martin zu den zahlreichen Aktivitäten, die er gerne und gewissenhaft im Dienst der Gemeinschaft ausübte.
Bgm.a.D. Dr. Josef Grubner hat damit in den unterschiedlichsten Funktionen und verschiedensten Aufgabenbereichen über mehr als 45 Jahre lang das öffentliche Leben nicht nur in der Marktgemeinde Markersdorf-Haindorf mitgestaltet und bereichert.
Aufgrund seines Engagements und seiner Verdienste wurde ihm der Ehrenring der Marktgemeinde Markersdorf-Haindorf verliehen, er ist auch Träger des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich, des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich und des Ehrenzeichens vom Heiligen Hippolyt in Silber. Im Jahr 2017 überreichte ihm Diözesanbischof DDr. Klaus Küng das vom Papst verliehene Komturkreuz des Silvesterordens.
Dr. Josef Grubner hat damit einen festen Platz in der Geschichte unserer Gemeinde. Wir werden ihm immer ein ehrendes Andenken bewahren.
